Freitag, 20. Juni 2014

Uriah Heep - ihr neues Album "Outsider" in der Besprechung

Einfach nicht tot zu kriegen sind die englischen Hardrocker Uriah Heep, einst nach einer Figur aus Charles Dickens' Roman "David Copperfield" benannt. Dieser Tage legten sie ihr neues, mittlerweile 24. Studioalbum vor. Und die alten Herren haben noch immer mächtig Bock auf Rock. Hier meine Review zu "Outsider":

 Uriah Heep        Outsider 

Tracklist:
Speed Of Sound
One Minute
The Law
The Outsider
Rock The Foundation
Is Anybody Gonna Help Me?
Looking At You
Can't Take That Away
Jessie
Kiss The Rainbow
Say Goodbye
Total Running Time: 49.07      Release Date 06-06-2014

Uriah Heep? Alt Herren Rock aus den 70ern? Ja. Stimmt. Aber längst nicht mehr nur. Seit die Truppe um Mick Box vor sechs Jahren mit "Wake the Sleeper" eine zehnjährige Phase ohne neues Studioalbum beendete, bringt das 1969 gegründete Urgestein des Hardrock in schöner Regelmäßigkeit Alben heraus, die beweisen, daß Uriah Heep alles andere als zum alten Eisen gehört. Noch heute läuft ihr 2011er Meisterwerk "Into the Wild" immer wieder bei mir im Auto.

"Outsider" startet trotz eines Titels wie "Speed of Sound" eher ein wenig verhalten, doch im Laufe der elf Songs wird der Hörer immer mal erfahren, daß auch die mit leicht angezogener Handbremse aus den Boxen schallenden Tracks ihren Power Background niemals verleugnen können oder gar wollen.




Das als Single ausgekoppelte "One Minute" gibt denn auch das Tempo für die nächsten vier Titel vor, und dieses wird durchgehend hoch gehalten. Hier zeigt sich, daß Bernie Shaw auch im 28. Jahr seiner Tätigkeit als Heep Fronter nichts von seiner kräftigen Stimme eingebüßt hat. Auch die für den Sound der Briten so typischen Keyboard Teppiche werden von Phil Lanzon wie immer üppig ausgerollt.

Nachdem mit "Is anybody gonna help me" wieder mal ein wenig Ruhe einkehrt, brechen mit "Looking at you" und "Can't take that away" wieder sämtliche Dämme. Besonders das variable drumming von Russell Gilbrook, der auch auf der letzten Scheibe von Avantasia ("The Mystery of Time") vollends überzeugte, begeistert mich nachhaltig. Hier ist einer der besten Drummer seiner (Hardrock) Zunft am Werk. Ihm zur Seite in der Rhythmus Abteilung der Band steht übrigens zum ersten Mal Davey Rimmer als Bassist, der den Heeps zuvor auch schon das ein oder andere Mal live ausgeholfen hatte. Er ersetzt den im vorigen Jahr verstorbenen Trevor Bolder.




In "Jessie" steht als nächstes ein weiterer Höhepunkt des Albums an, welcher zeigt, wie man als Band seine eigenen Wurzeln niemals verraten muss und sich trotzdem im 45. Jahr des Bandbestehens immer weiter entwickeln kann.     

Mit "Kiss the Rainbow" und "Say Goodbye" stehen zwei Rausschmeißer am Ende des 24. Studioalbums in der Historie von Uriah Heep, die Lust auf mehr machen. In der momentanen Konstellation sollte für Uriah Heep auch ein 25. Opus in greifbare Nähe gerückt sein. Denn auf's Abstellgleis gehört der quirlige Fünfer von der Insel noch lange nicht. Und im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen , die ebenfalls schon zwischen vierzig und fünfzig Jahren im Geschäft sind, trauen sich Uriah Heep auch heute noch an Albumproduktionen heran. Und sowohl der Erfolg, als auch die durch die Bank guten Kritiken, geben Uriah Heep recht.


Bewertung: 9 / 10