Dienstag, 8. Oktober 2013

Rainbow - Black Masquerade. Eine Review von Lucius

Nach langer Zeit des Überredens hat es der Macher von metalfields.net nun geschafft, mich als Reviewer für sein Webzine zu gewinnen. Das erste Album welches Ich rezensiert habe, ist die aktuelle Doppel Live CD Black Masquerade von Ritchie Blackmore's Rainbow, eine Band, die ich schon als Teenager toll fand.

Nachdem sich Ritchie Blackmore 1993 endgültig von Deep Purple verabschiedet hatte, reanimierte er seine zuvor bereits von 1975 bis 1984 aktive Band Rainbow. Allerdings versammelte der Saitenhexer dabei keine früheren Bandkollegen um sich, sondern holte - zum damaligen Zeitpunkt - eher unbekannte Musiker.

Mit dem 1995 veröffentlichten Album "Stranger In Us All" ging Rainbow auf ausgedehnte Welttournee, in deren Rahmen der WDR ein Konzert in der altehrwürdigen Phillipshalle in Düsseldorf für seine legendäre Konzert Reihe "Rockpalast" übertrug. Das damals mitgeschnittene Material ist nun, fast 20 Jahre später, als Doppel Live CD, ebenso wie als DVD / BlueRay, erhältlich.

Nach dem Intro legt die Band mit Sänger Doogie White, der auch das vorige (und damit letzte) Studioalbum eingesungen hatte, mit "Spotlight Kid" einem Song aus der Joe Lynn Turner Ära, befreit und vor Kraft strotzend los. Schon an den ersten Tönen ist zu hören, mit welcher Spielfeude sowohl der Meister höchstselbst, als auch seine Mitstreiter, bei der Sache sind.

Mit dem nächsten Track "Too late for tears" stellen Rainbow einen von insgesamt sechs Songs von "Stranger In Us All" vor, darunter auch die Adaption von Edvard Grieg's "In der Halle des Bergkönigs" "Hall of the Mountain King". Als herausragend darf dabei auch das von Blackmore und seiner damaligen Muse und heutigen Ehefrau komponierte mystische "Ariel" bezeichnet werden, bei dem die 1995 noch als Backgroundsängerin fungierende Candice Night erstmals in den Vordergrund rückt.



Neben dem neuen Material werden natürlich auch Rainbow Klassiker wie "Man on the silver Mountain", "Temple of the King" (aus der Dio Ära) oder "Since you been gone" (aus der Zeit mit Graham Bonnet als Leadsänger) zu Gehör gebracht. Der Schotte Doogie White jedenfalls hat seine Hausaufgaben gemacht, interpretiert er das Material all seiner Vorgänger doch souverän und mit einer eigenen Note versehen.  

Seine Vergangenheit bei Deep Purple jedenfalls läßt Blackmore auch anno 1995 nicht unberührt und so darf sich das enthusiastische Publikum auch an deren Monster Hits wie "Burn", "Black Night" oder dem ebenso unverwüstlichen wie unvermeidbaren "Smoke on the Water" erfreuen.

Hört man mit welcher Energie, welcher Begeisterung Blackmore, Night, White sowie die weiteren Musiker Paul Morris (keys), Greg Smith (bs) und Chuck Burgi (dr) die, bis auf Burgi, auch schon das "Stranger..." Album zusammen eingespielt hatten, dieses Rockpalast Highlight absolvieren, fragt man sich, warum der Maestro sich danach aus der Rockmusik verabschiedete und fortan als "Blackmore's Night" gemeinsam mit Candice Night der mittelalterlichen Renaissance Musik frönte. In der Form der Jahre 1994 / 1995 hätte man sich noch zahlreiche weitere Rainbow Alben und Tourneen vorstellen können. Oder lag es wirklich daran, daß Blackmore seiner Musik keine echte Chance gegen den damals in seiner Blütezeit stehenden Grunge einräumte?

Tracklist:
CD 1:
  1. Intro / Over the Rainbow
  2. Spotlight Kid
  3. Too late for Tears
  4. Long live Rock'n Roll / Black Night
  5. Hunting Humans
  6. Wolf to the Moon / Difficult to Cure
  7. Keyboard Solo
  8. Still I'm Sad
  9. Man on the Silver Mountain
CD 2:
  1. Temple of the King
  2. Black Masquerade
  3. Ariel
  4. Since You've Been Gone
  5. Perfect Strangers
  6. Greensleeves
  7. Hall of the Mountain King
  8. Burn
  9. Smoke on the Water

Release Date: 23 August 2013 - Eagle Records


Punkte: 9 / 10
Review von MC Lucius


 


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